TOP

Master für alle!

Stell‘ dir vor, du beginnst dein Studium mit einer Fächerwahl, die realistisch kaum etwas anderes zulässt als nach dem Studium die Lehrerlaufbahn einzuschlagen. Du machst deinen Bachelor nach sechs Semestern, obwohl nebenbei auch noch gejobbt werden muss. Und dann kommt der Schock: Um den Master of Education zu machen, hättest du um 0,1 Noten im zweiten Fach besser sein müssen. Da gilt nämlich ein strenger Master- NC.

Nun darfst du deine Wartesemester warten, bis du weitermachst oder du schließt mit dem Kapitel Uni ab und machst unzählige Praktika, bis du mit deinem Bachelor irgendwo einen Hilfsjob bekommst. Lehrerlaufbahn adé.

Dieses Szenario ist nicht unrealistisch und nicht nur für angehende Lehrer fatal: Unzählige Master-Studiengänge sind spezialisierte Studiengänge und decken nur noch einen Teil des Gesamtspektrums ab, das im Bachelor-Studium noch abgedeckt wurde. Das heißt: Selbst wenn man in den Grundkursen in dem Bereich, den man später im Master-Studium belegen möchte, die besten Noten hat, bleibt einem der Master verwehrt, weil es anderen Bereichen nicht so lief.

Der Master-NC verhindert Karrieren.

Dabei wird gerade dieser Abschluss von vielen Unternehmen und staatlichen Einrichtungen als Voraussetzung für eine Anstellung gesehen.

Das Versprechen zur Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge, dass auch der Bachelor-Abschluss für gute Chancen auf dem Jobmarkt ausreichen soll, wurde bis heute nicht eingehalten. Solange dieser Zustand anhält, kann und darf man den Studierenden den Zugang zum Master-Studium nicht verwehren.

Andernfalls würde es bedeuten, dass Universität fahrlässig weitere Opfer der Generation Praktikum ziehen lassen würde. Dies ist aus sozialen Gesichtspunkten unverantwortlich und kann auch den Bedarf an Fachkräften in Wirtschaft und Verwaltung nicht decken.

Deswegen fordern wir: Master für alle! Schafft den Master NC ab!

Comments are closed.