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Wirrwarr um Preiserhöhung des AKAFÖ!

RUB-Mensa

Essensausgabe in der RUB-Mensa

Anfang September erhöhte das AKAFÖ die Preise des kulinarischen Angebotes in der Mensa und den Cafeten teils deutlich. Gründe hierfür sind laut AKAFÖ zum einen die gestiegenen Kosten für den Wareneinsatz, die notwendigen Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst und nicht zuletzt die seit Jahren stagnierenden Zuwendungen für die Studierendenwerke in NRW. Damit geht seit Jahren ein bei steigenden Studierendenzahlen sinkender Zuschuss pro Studi seitens des Landes NRW einher. Ein Zustand der sich aus Sicht der Juso-Hochschulgruppe auch vor dem Hintergrund der völlig verspäteten BAföG-Erhöhung zum WiSe 2015/16 dringend ändern muss.

Die vom AKAFÖ vorgebrachten Gründe für den erhöhten Finanzbedarf klingen durchaus plausibel, dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei der Art und Weise der Umsetzung der Preiserhöhungen einiges gehörig schief gelaufen ist.

AKAFÖ-Kommunikationspolitik mangelhaft

Die Studierenden hätten aus unserer Sicht vom AKAFÖ erwarten können, dass sie deutlich früher über eine drohende Preissteigerung informiert werden und nicht Anfang September an der Kasse stehen und für dasselbe Menü auf einmal deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als noch im August. Selbiges gilt für den AStA und die im Studierendenparlament vertretenen Listen, welche von der Erhöhung ebenfalls völlig überrumpelt wurden. Studierende sind erwachsene, intelligente Menschen, die als Gesprächspartner ernst genommen werden müssen.

Preiskalkulation überdenken

Allerdings muss auch inhaltlich über die Preiserhöhung geredet werden. So war der Preis für heißes Wasser zwischenzeitlich auf 30 Cent angehoben worden. Auf Einflussnahme der Studierenden hin, konnte an dieser Stelle inzwischen eine Reduktion auf 10 Cent erreicht werden!

Auch in einigen anderen Fällen muss überlegt werden, inwiefern es möglich und sinnvoll ist, die Preise sozialverträglich zu gestalten, ohne an der Qualität zu sparen. Eine sinnvolle Idee erscheint uns die Berechnung von „Extras“ zu sein, wenn dadurch der Preis des eigentlichen Gerichtes entlastet wird. Unter Umständen gibt es hier die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen und Best-Practice-Beispiele anderer Studierendenwerke zu betrachten.

Alternativen müssen geprüft werden

Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Preisentwicklung in der Mensa und den Cafeten nochmal auf die Tagesordnung des AKAFÖ gesetzt wird.Die Angebots- und Preisstruktur sollte insgesamt überdacht und, wo nötig und möglich, an die Bedürfnisse der Studierenden angepasst werden. Gleichzeitig lehnen wir ohne Prüfung von Alternativen die blinde Forderung nach Anhebung des AKAFÖ-Beitrages und damit Umlage der Preiserhöhungen auf alle Studierenden ab, da dieser im Vergleich zu anderen Studierendenwerksbeiträgen ohnehin schon am obersten Limit in NRW liegt.

Wir wollen uns auf Landesebene dafür stark machen, dass die Zuwendungen seitens des Landes für das AKAFÖ von derzeit gut 11 Prozent wieder auf ihr ehemaligesNiveau von 20 Prozent steigen und die Preise in der Mensa und den Cafeten mittelfristig wieder gesenkt werden können. Hierfür könnten aus unserer Sicht, die im Rahmen der vollständigen Übernahme der BAföG-Kosten durch den Bund frei werdenden Mittel auf Landesebene genutzt werden. Sollte dies nicht möglich sein, so muss die Studierendenschaft im nächsten Semester offen über die verfügbaren Alternativen für steigende Kosten im AKAFÖ diskutieren und ihrer Funktion als Vermittlerin studentischer Interessen gerecht werden.