Juso-Hochschulgruppen finden keinen Grund zum Feiern nach 10 Jahren Bologna-Reform
Anlässlich des 10. Jahrestages der Umsetzung der Bologna-Reform im Hochschulrahmengesetz erklärt Mareike Strauß vom Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen:
„Die Jubelrufe von Frau Schavan sind vollkommen unangebracht. Einen Grund zum Feiern gibt die 10-Jahres-Bilanz der Bologna-Reform nicht. Eher ist die Bilanz besorgniserregend: Studierende sind heute nicht mehr, sondern weniger mobil. Der Bachelor als erster berufsqualifizierender Abschluss kann nicht halten was er verspricht, doch der Masterzugang ist höchst selektiv und längst nicht alle, die wollen, bekommen einen Studienplatz im Master. Von steigenden Studienabbruchquoten und zu hohem Leistungsdruck unter Studierenden ganz zu schweigen.
Eine Studienstrukturreform kann nur dann sinnvoll umgesetzt werden, wenn die Qualität der Hochschulbildung in den Fokus gerückt wird. Stattdessen hat die Bologna-Reform alleine eine Verdichtung der Lehrinhalte zur Folge und bringt Studierende an ihre Belastungsgrenzen. Es müssen endlich mutige Schritte hin zu einer echten Studienreform gegangen werden. Von der Schaffung ausreichender Studienplätze über eine Verbesserung der sozialen Infrastruktur hin zu Verbesserungen der Lehr- und Lernmethoden – es gibt genug Baustellen. Nun heißt es, die Probleme anzugehen statt sich selbst zu feiern, Frau Schavan!“