Die Fachschaften leisten die wichtigste studentische Arbeit auf dem Campus. Als Teil der Studierendenschaft, der „direkt an der Basis“ verortet ist, können sie am besten auf die Bedürfnisse der Studis eingehen und ihre Interessen am besten gegenüber der Fakultät und der Universität vertreten.
Zum Repertoire der Fachschaftsarbeit gehören Erstsemesterfahrten, die Kommunikation mit den Dekanaten, Beratung zum Studienverlauf und viele weitere Serviceleistungen.
Nicht selten ist es so, dass die Prüfungsämter und Studienberatungen auf die Fachschaften verweisen, wenn Beratungsbedarf vorhanden ist.
Mit den Fachschaftspartys tragen sie erheblich zur studentischen Kultur auf dem Campus bei.
Die Fachschaften werden vom AStA finanziell unterstützt. So werden beispielsweise Erstsemesterfahrten und weitere Projekte wie das jährliche Fußballturnier der Fachschaft subventioniert.
Zur Bewerbung der Partys und anderer öffentlicher Veranstaltungen stellt der AStA zudem ein Druck-Kontingent für die AStA-Druckerei zur Verfügung.
Einmal im Semester erhält jede Fachschaft eine Grundzuweisung in Höhe von 550 Euro. Diese Verfahrensweise für die Grundzuweisungen widerspricht hier allerdings dem geltenden Hochschulrecht. Dies sieht vor, dass die Fachschaften entsprechend ihrer Studierendenzahl diese Gelder erhalten sollen.
Unserer Meinung nach wäre das auch nur gerecht: Über die Grundzuweisungen sollen die Kosten für die tägliche Arbeit finanziert werden. So werden beispielsweise in der Fachschaft Maschinenbau mit ca. 2000 Studierenden ohne Zweifel mehr PC-Arbeitsplätze benötigt als in einer anderen mit 200 Studierenden. Oftmals werden diese Arbeitsplätze auch genutzt, um schnell eine Studienbescheinigung auszudrucken oder sich für einen Kurs in VSPL anzumelden, weil man öfter an der Fachschaft vorbeikommt als am Studierendensekretariat.
Bei der Frage, wie man die studentische Arbeit in den Fakultäten am besten stärken kann, sollte es allerdings nicht in erster Linie um Geld gehen, sondern um Mitbestimmung.
Die Beteiligung der Studierendenvertreter aus den einzelnen Fachbereichen an den Prozessen im Studierendenparlament und im AStA ist viel zu gering, wenn man die Wichtigkeit der Fachschaften im täglichen Alltag der Studierenden betrachtet.
Deswegen sollte man überlegen, ob die Fachschaftsvertreter nicht automatisch ein AStA-Vorstandsmitglied nominieren können. An der Universität Münster ist dies bereits gängige Praxis.
Dies hätte den Vorteil, dass die Berücksichtigung der Fachschaften immer gewährleistet bliebe – egal, wer den AStA stellt.