Jegliche Arten von Studiengebühren bzw. Studienbeiträge sind sozial ungerecht und haben in einem Bildungssystem, das durchlässig und sozial gerecht gestaltet sein sollte, nichts verloren. Der erste Schritt zur baldigen Abschaffung ist durch das Landtagswahlergebnis in Nordrhein-Westfalen getan.
Durch den Erfolg von Rot-Grün und der Abwahl von Jürgen Rüttgers, ist der Weg für ein Studium ohne Studiengebühren frei.
Spätestens zum Wintersemester 2011/2012 werden die Studiengebühren durch die Landesregierung in NRW abgeschafft. Wir als Jusos haben uns innerhalb der Partei immer für die Abschaffung eingesetzt, mit Erfolg! Ohne den engagierten Einsatz vieler Juso-Hochschulgruppen in ganz NRW, würden Studiengebühren den Weg vieler junger Abiturienten zum Studium verbauen.
Studiengebühren sind nicht nur sozial äußerst selektiv, sondern schaden auch dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt und damit der Teilhabe aller.
Aus den neusten Zahlen der 19. Sozialerhebung des deutschen Studentenwerks geht hervor, dass nur 24% aller Kinder aus Nicht-Akademiker-Familien den Schritt an die Hochschule schaffen. Im Vergleich dazu schaffen es 81% aller aus Familien mit akademischen Hintergrund. Aus diesen Gründen lehnen wir jegliche Argumentation ab, welche Studiengebühren relativiert und bestreitet, dass sämtliche Studiengebühren von einem Hochschulstudium abschrecken. Auch ist das Bildungssystem Deutschlands und Nordrhein-Westfalens ungerecht und immer noch – und unter der letzten Landesregierung unter Rüttgers immer mehr – von der sozialen Herkunft abhängig. Uns als Juso HSG ist auch nicht verständlich, wie Hochschulgebühren volkswirtschaftlich Sinn machen könnten. Denn durch das Aussortieren potentieller Akademikerinnen und Akademiker verschwenden wir wichtige hochqualifizierte Arbeitskräfte; Bildung schützt immer noch am meisten vor Arbeitslosigkeit und vor einem Weg in die Perspektivlosigkeit und die Beanspruchung von Transferleistungen. Jeder Arbeitsplatz mit akademischer Qualifikation schafft dabei auch Chancen für die Entstehung von neuen Arbeitsplätzen, auch und gerade in zukunftsträchtigen Branchen. Somit sind wir auch überzeugt davon, dass Bildung immer Zukunft bedeutet. Deshalb sollte jeder – gleich seiner Herkunft – vor dem Bildungssystem gleich sein.