TOP

Opposition oder AStA: Ja was denn nun?

Es ist wie jedes Jahr: Es gibt Listen, die mit Inhalten auftrumpfen wollen und es gibt jene, die mit üppigen KandidatInnenlisten auf dem Wahlzettel vertreten sind und dies schon als Vorvotum verkaufen wollen. Wir gehören bekanntlich zur ersten Kategorie und schicken auch dieses Jahr nicht mehr Personen ins Rennen als es überhaupt Plätze im Studierendenparlament gibt. Auffällig ist aber: Die alternative liste, die in den letzten Jahren immer deutlich mehr als 100 KandidatInnen zur SP-Wahl aufstellte, hat hier einen richtigen Einbruch zu verzeichnen: Die Zahl der Kandidierenden hat sich halbiert.

Woran liegt das? Ist die „al“ nicht mehr attraktiv genug? Tatsächlich wird es ein Grund sein, dass die „al“ in den letzten beiden Jahren ein schlechtes Bild abgegeben hat. Im Studierendenparlament stimmt sie hin und wieder gegen die eigene Koalition mit der Linken Liste, den Grünen und SWIB, auf ihrer Internetseite protestiert sie gegen einen Redakteur der bsz, der langjähriges Mitglied der Linken Liste ist und nun versucht sie auch noch im Wahlkampf den Koalitionspartner Grüne Hochschulgruppe ins Visier zu nehmen. Wie sonst lässt sich erklären, dass sie sich auf Plakaten nun schon als „Grüne Alternative“ proklamiert?

Darüber hinaus scheint die alternative liste nicht die Zeichen der Zeit erkannt zu haben: Die Zeiten von Studiengebühren, Hochschulprivatisierung und co. scheinen vorbei – Rot-Grün auf Landesebene sei Dank. Dieser Erfolg ist den WählerInnen zu verdanken, die bei der letzten Landtagswahl die schwarz-gelbe Landesregierung von Jürgen Rüttgers abgewählt haben. Ganz ohne Hausbesetzung und radikaler Protestkultur.

Als neulich im Studierendenparlament eine gewaltablehnende Erklärung mit zur Abstimmung stand, hat die alternative liste dem keine Zustimmung gegeben. Anders als die AStA-Koalitionspartner. Nicht nur dieses Erlebnis scheint auch das Standing der „al“ im eigenen Bündnis verschlechtert zu haben. Wen wundert es?

Für was steht die alternative liste nun? Zeigt sie inhaltliche Konsistenz? Will sie überhaupt noch in den AStA? Was sind die tatsächlichen Projekte der Liste für die nächste Zeit? Alte Wortbausteine aus den letzten Wahlkämpfen, die nun auf den neuen Wahlkampfflugblättern wiederaufbereitet wurden, reichen nicht aus. Es wird Zeit sich zu bekennen.

Comments are closed.